Zu „Profis aus Athen“ – FAZ v. 10.06.2015

Es ist unwürdig, wie sich die Euro- Partner durch die Manege der öffentlichen Wahrnehmung von den Griechen treiben lassen. Steltzner hat recht wenn er fragt, wer denn hier der Einfältige ist. Es ist nicht Tsipras, es sind Juncker, Merkel, Draghi, Schulz und entourage, die von ihrer Obsession der Griechenland- „Rettung“ nicht lassen wollen, Koste es was es wolle, ganz einfach, weil sie den Konstruktionsfehler des Euro, den nicht vorhandenen geregelten Austritt aus der Euro- Zone und dessen Folgen, nicht eingestehen wollen. Den Wählern sagen zu müssen , die 325 Milliarden Griechenlandhilfen und die weiteren 145 Milliarden Target-Überziehungen und Ela-Kredite für Griechenland sind perdu, ist allemal schwerer, als den Wählern vorzugaukeln, es würde alles wieder gut, wenn man nur weiter „retten“ würde. Oder gibt es einen ernsthaften Volkswirt bei uns, der behaupten würde, Griechenland wäre imstande seine Schulden jemals zurückzuzahlen?

Eine „atmende“ (Sinn) Währungsunion, aus welcher Staaten austreten können und im Falle einer quasi-Insolvenz müssen und, bei wiedergewonnener Wettbewerbsfähigkeit, wiedereintreten können wäre die Lösung gewesen und ist sie auch in der Zukunft. Bis diese Einsicht umgesetzt wird, wird die „Rettung“ für den deutschen Steuerzahler immer teurer und geholfen ist nicht dem griechischen Volk, sondern jenen Griechen, die fortgesetzt Vermögenswerte ins Ausland verbringen. Das ist auch der Grund, weshalb die griechische Regierung Kapitalverkehrskontrollen nicht einführt. Was man erst einmal im Ausland hat, das hat man. Und der Euro- Zonen- Steuerzahler, also hauptsächlich wir, zahlen für die ideologische – oder soll man sagen verantwortungslose – Blindheit unserer Politiker.

München, 12.06.2015                                           Florian Rombach